Das Wasser als Verkehrsweg hat besonders in Asien eine große Bedeutung und ist oft die einzige Möglichkeit, kleinere Inseln zu erreichen, dazu auch meist angenehmer und schneller als andere Verkehrsmittel.

Aufgrund seiner geografischen Lage zwischen dem Indischen und dem Pazifischen Ozean sowie der zahlreichen regionalen Inseln und Halbinseln mit hoher Küstenlänge spielt Schifffahrt in Südostasien schon lange, beziehungsweise noch immer eine hervorgehobene, ökonomische Rolle. Sowohl der Fracht- als auch der Personentransport auf dem Meer oder den Binnengewässern besitzen in Ländern wie Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, den Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam teilweise eine seit Jahrtausenden praktizierte Tradition.

Kleine Auslegerboote für den regionalen Verkehr

Kleine Auslegerboote für den regionalen Verkehr

Bis heute gelangt man dort auf mancher Wasserstraße günstiger, schneller und bequemer an sein Reiseziel als auf dem Landweg, weshalb sich die Region in den letzten Jahrzehnten immer stärker zur populären Destination für eine Kreuzfahrt in Asien angeboten hat. Besonders Thailand mit seinen über 500 verschiedenen Inseln und einer gut 3200 Kilometer langen Küste präsentiert sich hierbei als geeignetes und weiter ausbaufähiges Ziel für Kreuzfahrten. Darüber hinaus verfügt das Land im Vergleich mit seinen Nachbarn auch über die modernste und vielseitigste touristische Infrastruktur speziell an seinen Küstenabschnitten.

Thailands Küsten mit neuen Häfen für große Schiffe

Fast alle Thailand Strände und Orte an den Küsten sind über lokalen oder regionalen Fährverkehr miteinander verbunden. Es ist auch durchaus üblich, private Fischer und Boots- oder Schiffseigner nach der Möglichkeit einer individuellen Passage zu fragen. Häufig werden einem solche auch bereits bei der Ankunft vor Ort lautstark angeboten. In Hotels und Unterkünften werden Ausflüge zu Inseln oder Tagesfahrten entlang der Küste in der Regel auch mit Plakaten und Handzetteln beworben. Etwas Vorsicht walten lassen sollten die Gäste bei der Mitfahrt auf den häufig sehr überfüllten sog. “Speedboats”, etwas langsamer, dafür jedoch sicherer und bequemer gelangt man mit den “Slowboats”, vergleichbar mit kleineren Passagierfähren, ans Ziel.

Die beiden bedeutendsten und bislang einzigen Häfen für große Kreuzfahrtschiffe auf Seereise in Thailand sind diejenigen in Bangkok, auf Phuket sowie Laem Chabang ca. 25 Kilometer nördlich von Pattaya. Kürzlich gab jedoch das thailändische Verkehrsministerium bekannt, dass in Krabi an der Andamanen-See sowie in Surat Thani am Golf von Thailand jeweils ein neuer Hafen für Kreuzfahrtschiffe entstehen sollen um somit dieser immer häufigeren Reiseart Rechnung zu tragen. Schon heute kommen jährlich gut 100.000 Touristen über Kreuzfahrten nach Thailand, bei steigender Tendenz aktuell, zumeist noch in Containerhäfen.

Kreuzfahrtschiff der Luxusklasse geht auf große Fahrt Bild: © NAN - Fotolia.com

Kreuzfahrtschiff der Luxusklasse geht auf große Fahrt
Bild: © NAN – Fotolia.com

Flusskreuzfahrten im Binnenland als Geheimtipp

Schon seit den 1960er Jahren zieht es internationale Gäste aus Asien, Amerika und Europa zumeist auf dem Luftweg verstärkt in den Thailand Urlaub. Die seither regional relativ stabile, innenpolitische Lage und der stetig ausgebaute Flugverkehrsknoten Bangkok hatten dabei maßgeblichen Anteil daran, dass die Zahl der Ankünfte von lediglich ca. 336.000 ausländischen Besuchern im Jahr 1967 auf beeindruckende 26 Millionen im Jahr 2013 anstieg.

Die größte Gästegruppe stellen aktuell mit gut 4,6 Millionen im Jahr 2014 Urlauber aus China, von den Europäern waren Briten mit gut 900.000 und Deutsche mit über 700.000 im gleichen Zeitraum am stärksten vertreten. Während chinesische Touristen genau wie die zahlenmäßig starken Besuchergruppen aus Malaysia, Russland, Japan, Südkorea und Indien schon aus Gründen der größeren Nähe bereits seit Längerem Kreuzfahrten für ihren Thailand Urlaub nutzen, entdecken europäische und amerikanische Gäste diese Reiseoption einer Asien Kreuzfahrt erst seit einigen Jahren für sich.

Generell steigt also momentan unabhängig von der genauen Herkunft der Touristen die Nachfrage nach Kreuzfahrten im Golf von Thailand, im andamanischen Meer sowie auf den großen Flüssen Kwai, Mekong, Songkhram und Chao Phraya. Immer mehr “schwimmende Hotels” bringen Passagiere im Thailand Urlaub auch in entlegene Grenzregionen im Hinterland. Dieses zeigt sich meist gänzlich anders und auf jeden Fall sehr viel ruhiger als die touristischen Hotspots Bangkok, Phuket, Pattaya und Chiang Mai. Gerade Fahrten auf dem Mekong entlang der laotisch-thailändischen Grenze präsentieren mitunter fast altertümlich-ländlich-bäuerliche Bilder, riesige Reis-, Mais-, Obst-, Tabak- und und Zuckerrohrplantagen erstrecken sich abwechselnd mit dichten Wäldern und teils bizarren Bergen und Felsen bis zum Horizont.

Thailand ist sehr beliebt wegen seiner leckeren Straßenküche Bild: © Rainer Giel / pixelio.de

Thailand ist sehr beliebt wegen seiner leckeren Straßenküche
Bild: © Rainer Giel / pixelio.de

Auf Asien Kreuzfahrt Köstlichkeiten entdecken

Das gestiegene Interesse an bisher eher weniger besuchten Regionen wie dem Isan im Osten an den Grenzen zu Laos und Kambodscha hat inzwischen auch zu Kreuzfahrtangeboten auf den kleineren Flüssen Mae Nam Chi und Mae Nam Mun geführt. Ähnliches gilt für nördlichste Provinz Chiang Mai rund um die gleichnamige 135.000 Einwohnerstadt an den Grenzen zu Myanmar und Laos, wo sich ebenfalls manche Reiseveranstalter neuerdings auf Flusskreuzfahrten auf den Flüssen Mae Nam Yom, Mae Nam Ping und Mae Nam Wang spezialisiert haben. Hier liegt auch der Mae Chaem nahe dem gleichnamigen Ort im Nationalpark Op Luang, wo die Minderheit der Karen ansässig ist. Auf dem Fluss verkehren diese oft mit ihren traditionellen Flößen aus Bambus.

Im Westen und Zentrum des Landes gibt es ebenfalls zahlreiche Gewässer, die sowohl von kleineren Passagierbooten wie mittelgroßen Kreuzfahrtschiffen befahren werden. Dazu zählen etwa der Mae Nam Khwae Noi im Nationalpark Sai Yok in der westlichen Provinz Kanchanaburi, wo die weltberühmte „Brücke am Kwai“ besichtigt werden kann und der Mae Nam Khwae Yai in Zentralthailand im Nationalpark Chaloem Rattanakosin mit dem bekannten Erawan-Wasserfall. Erstaunliche kulturelle und kulinarische Entdeckungen können die Teilnehmer dieser meist zwei- bis viertägigen Fahrten in entlegenen Gebieten machen: Thailändische Küche, ursprünglich vorwiegend von Wassertieren und Wasserpflanzen geprägt und oft unter freiem Himmel an einem der Thailand Strände gekocht, hat sich im Laufe der Jahrtausende von vielen internationalen Inspirationen beeinflussen lassen, bleibt sich aber speziell auf der lokalen und regionalen Ebene noch häufig einzigartigen Spezialitäten und Delikatessen treu.

Asiatische Gewürzmischungen für die gute Küche Bild: © Mara Zemgaliete - Fotolia.com

Asiatische Gewürzmischungen für die gute Küche
Bild: © Mara Zemgaliete – Fotolia.com

Thailändische Küche als regionales Phänomen

Vier recht unterschiedliche Regionalküchen sowie diejenige von Bangkok mit jeweils typischen Gerichten und Zutaten können landesweit beobachtet werden. Der Norden etwa ist bekannt für den Verzehr von Nudeln, Klebreis, sauer eingelegtem Kohl, Schalotten, Limetten und meist stark mit Chilis gewürzte Fleisch- und Fischspeisen.

Eine örtliche Spezialität sind gebratene Riesenwasserwanzen, aus denen auch eine beliebte Soße hergestellt wird. Aus Zentralthailand stammt die klassische Thailändische Küche, Schweinefleischragouts (“Kaeng”) mit Kokosmilch und diversen Currypasten aus dem Wok, scharf-saure Salate (“Yam”) sowie Suppen mit Nudeln, Garnelen, Fisch oder Huhn (“Tom”) sind typisch. Auch Wasserspinat und schwarze Bohnen finden oft Verwendung. Im Nordosten speist man gerne gegrilltes Huhn („Kai Yang“) sowie eine Art Hachee aus Schwein, Huhn oder Fisch mit Limonensaft, Fischsauce, Chili und Minze (“Lap”), eine charakteristische Zutat ist ungekochter, braun gerösteter und im Mörser zerkleinerter Reis (“Khao Khua Pon”).

Der Süden schließlich überzeugt mit seinen populären Reisgerichten samt Huhn, Nelken, Zimt, Kurkuma und Gurkenscheiben mit Chili, Zucker und Essig (“Khao Mok Kai”), oft findet man in den regionalen Garküchen und Restaurants auch Currygerichte (“Kaeng Masama”) sowie viel Fisch. Typisch ist mit Hackfleisch oder mit Bananenscheiben gefülltes Fladenbrot (“Roti”), auch viel Kaffee (“Kopi”) wird hier an der Grenze zu Malaysia getrunken. Da man in Thailand zu recht sehr stolz auf die vielseitige Landesküche ist, werden von der königlichen Regierung und dem neuen staatlichen “National Food Institute” an ausgesuchte Restaurants für authentische und traditionelle thailändische Kochkunst nach strengen Kriterien die beiden Gütesiegel “Thai Select” und “Pride of Thailand” vergeben.